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Knapp 100 Zeitungsartikel sind laut der englisch-sprachigen Ausgabe von Google News allein in den letzten 14 Tagen zu dem Thema erschienen. Von trockenen Wirtschaftsnachrichten ("Microsoft kauft KI-Startup") über Feuilleton-Beiträge ("KI schreibt Märchen im Stil der Gebrüder Grimm") bis hin zu haltloser Spekulation ("Wird KI eine neue Renaissance einleiten?") ist alles dabei. Die schiere Menge der Artikel und die thematische Bandbreite sagt es schon: Es geht nicht um Nachrichten - es geht um den Hype. Es gibt zwar kaum etwas zu berichten, aber das Thema KI dringt in den Alltag vor und beflügelt die Phantasie.

KI zeigt sich damit als ein Technik-Thema, das den typischen Hype-Zyklus durchläuft. Der Hype-Zyklus wurde von der Marktforschungsfirma Gartner Mitte der 90er Jahre vorgestellt. Dabei wird in einem Koordinatensystem die mediale Aufmerksamkeit (Y-Achse) für ein Thema im zeitlichen Verlauf (X-Achse) kartiert. Dabei entsteht ein typischer Kurvenverlauf, wonach die Aufmerksamkeit zunächst steil ansteigt, danach ebenso steil wieder abfällt um sich schließlich auf halber Höhe einzupendeln.

Typischer Verlauf des Hype-Zyklus


Der am Anfang stehende steile Anstieg der Aufmerksamkeit wird befeuert durch Unklarheit: Was kann die neue Technik, welche Möglichkeiten bietet sie, welche Versprechen sind mit ihr verbunden? Die Fragen erlauben die Suche nach visionären Antworten, aber ermöglichen genauso auch Schwarzmalerei. Die Spannbreite selbst sorgt dann schon für vermehrte Berichterstattung.

Das Schwinden der Aufmerksamkeit geht einerseits auf den sinkenden Neuigkeitswert zurück. Andererseits sorgt im Hype-Zyklus auch der Realitätsabgleich für ein zurück gehendes Interesse. Je mehr die heiße Luft aus einem Thema entweicht, um so deutlicher wird, was eine Technik tatsächlich leisten kann. Und in der Regel hat das mit den anfänglich übersteigerten Erwartungen wenig zu tun.

Wenn die Technik irgendwann tatsächlich produktiv genutzt wird, verbleibt sie im Modell des Hype-Zyklus auf der mittleren Ebene ohne große Schwankungen. Nach dem Realitätsabgleich dürfte, was aktuell noch als Witz durchgehen kann, zum Alltagswissen gehören:

Mensch: Was brauchen wir?!
Maschine: Sprachverarbeitung!
Mensch: Wann brauchen wir das?
Maschine: Wann brauchen wir was?

Unsere Angewohnheit, das Substantiv (Sprachverarbeitung) durch das Pronomen (das) zu ersetzen, stellt für die Maschine ein Problem dar. Sie müsste noch Grammatik lernen - ein Regelwerk, das ähnlich viele Regeln wie Ausnahmen kennt.

Das Übermaß an Aufmerksamkeit für KI verdankt sich über den Hype-Zyklus hinaus, ihrer Eigenart. KI weckt andere Assoziationen als die "Cloud" oder "3D Druck", Themen die auch schon den Hype-Zyklus durchlaufen haben. KI ist nicht auf die Technik beschränkt. Sie berührt das Selbstbild des Menschen, in dem Intelligenz eine zentrale Role spielt. Der Mensch schafft sich mit KI gewissermaßen einen Spiegel oder auch ein Ebenbild (um es auf die biblische Ebene zu ziehen). Aber auch wenn die Assoziationen wilder wuchern als bei herkömmlicher Technik, bleibt die Hoffnung, dass sich auch KI nach dem Realitätsabgleich als nützlich erweisen wird. 

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